Im Jahre 2016 veranstaltete die slowakische Stadtgemeinde Dunajská Streda einen öffentlichen Architekturwettbewerb für die Neugestaltung der örtlichen Trauerhalle, welche Teil des städtischen Friedhofs ist. Eine international besetzte Jury wählte den Entwurf der Architekten Pavel Holík und Ján Hobrľa als Siegerprojekt aus.
Dieser Entwurf wurde durch eine Studie und ein darauffolgendes Umsetzungsprojekt weiterentwickelt, bei dem der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Lösung der Innenräume und deren Funktionen lag.
Im zentralen Teil des Gebäudes befindet sich der Hauptzeremoniensaal, der die angrenzenden Räume höhenmäßig übersteigt. Die Haupthalle ist nicht nur axial mit dem Eingang in der Mitte der Fassade verbunden, sondern auch mit der Hauptzufahrtsstraße zum Friedhof. Durch die Neugestaltung wurde insbesondere ein klares und sauberes Erscheinungsbild erzielt.
Dank der angehobenen Horizontalmarkise und des zentrierten Kreuzes wurde eine neue Frontfassade geschaffen, deren Türen und Fenster aus anthrazitfarbenem Aluminium als charakteristische Elemente dem Betrachter ins Auge fallen. Weitere wesentliche Elemente sind die neue dunkelgraue Dachkonstruktion und das Kreuz.
Bislang wurde für Bestattungszeremonien nur die zentrale Halle zusammen mit einer der beiden Seitenhallen, die durch einen kleineren Durchgang verbunden war, genutzt. Die zweite Seitenhalle diente als Lagerraum.
Im neuen Gestaltungsentwurf wurden alle drei Hallen miteinander verbunden und mittels Mobilwänden können sie je nach Größe der Zeremonie einfach und flexibel verbunden und abgeteilt werden.
Die Mobilwände bestehen aus derselben Holzverkleidung wie die umgebenden Wände. Bei geschlossenem Zustand wird der Betrachter kaum erkennen, dass sich dahinter ein weiterer Raum verbirgt.
Minimalistisch und schlicht aus Holz sind auch die Sitzbänke zusammen mit dem Altar sowie - als markantes Element des Innenraums – ein von hinten beleuchtetes Kreuz. Dieses Kreuz führt den Blick des Betrachters nach oben, wo die Akustikdecke aus hellen Aluminiumlatten zum Oberlicht ansteigt.
Dadurch wird nicht nur eine optische Vergrößerung des Raumes erzielt, sondern durch das Oberlicht fällt auch viel natürliches Licht ein.
Das Gebäude in seiner ursprünglichen Form war insgesamt unbefriedigend, insbesondere aus technischer Sicht. Nun wurde es komplett isoliert und der Innenraum wird dank der neuen technischen Ausstattung zur Steuerung von Beleuchtung, Beschallung, Klimatisierung und Beheizung den modernen Ansprüchen an den Betrieb gerecht.