Auf der neuen Erweiterung des Einkaufszentrums Aupark in Bratislava ist die größte grüne Fassade in Mitteleuropa entstanden. Mit einer Fläche von fast 690 m2, einer Höhe von 18 Metern und einer Länge von unglaublichen 130 Metern ist sie die größte grüne Fassade nicht nur in der Slowakei und der Tschechischen Republik. Auch in den Nachbarländern würden Sie ein Projekt von ähnlicher Bedeutung kaum zu finden.
Das Projekt wurde von dem renommierten Architekturbüro jaar unter der Leitung des Architekten Juraj Jančina entworfen. Das Konzept, das den Architekturwettbewerb gewann, legt nicht nur Wert auf Ästhetik, sondern auch auf Nachhaltigkeit. Die Erweiterung des Auparks ist als energieeffizientes Gebäude konzipiert. Die Fassade ist auf einer Konstruktion gebaut, die aus den Materialien des ursprünglichen Gebäudes besteht, was deren ökologischen Wert verstärkt. Die grüne Fassade wird die Qualität der städtischen Umwelt erheblich verbessern, zur Kühlung der Umgebung beitragen sowie das lokale Mikroklima verbessern.
Visualisierung des Entwurfs der grünen Fassade auf der Erweiterung des Einkaufszentrums Aupark, erstellt vom Architekturbüro jaar.
Die Fassade besteht aus dem hydroponischen System Biotile, das sich aus einzelnen mit spezieller Mineralwolle gefüllten Kassetten zusammensetzt. Diese sorgt für eine gleichmäßige Wasserverteilung und minimiert die Notwendigkeit, Pflanzen auszutauschen. „Wir verfügen über eines der fortschrittlichsten Systeme der Welt, das es den Pflanzen ermöglicht, unter schwierigen städtischen Bedingungen zu gedeihen,“ sagt Jan Musil, Generaldirektor der Gesellschaft LIKO-S. Die Bewässerung erfolgt durch Tröpfchenbewässerung, die an eine automatische Steuereinheit angeschlossen ist. Die Bewässerungszyklen werden den Jahreszeiten angepasst und sind auch auf klimatische Extreme vorbereitet.
Jede der 40.000 Pflanzen hat ihre eigene Geschichte. Der Prozess der Umsetzung einer grünen Fassade beginnt mit der Vorzucht der Pflanzen in einem speziell entworfenen Foliengewächshaus. „Die in Biotile-Kassetten gepflanzten Stauden verbringen darin etwa drei Monate, bevor wir sie auf der Fassade anbringen. Sie gewinnen an Kraft und passen sich an das vertikale Wachstum an. Dadurch werden sie nach dem Transport zum Bauwerk widerstandsfähiger und das Risiko, dass sie absterben, ist minimal,“ erklärt Roman Macko, Direktor für Geschäftsentwicklung bei der LIKO-S. Die für die grüne Fassade verwendeten Pflanzen wurden sorgfältig ausgewählt, damit sie Temperaturschwankungen von -20 °C bis +40 °C das ganze Jahr über standhalten und damit die stabile und langfristige Funktionsfähigkeit der Fassade gewährleisten.
Der größte Vorteil einer grünen Fassade besteht darin, dass das Grün die Umgebung durch Verdunstung von Wasser kühlt. Dieser Effekt ist im schwülen Sommer am stärksten ausgeprägt, wenn die hydroponische Vegetationsfassade dieser Größe eine Kühlleistung erreicht, die mit der von etwa 70 Klimaanlagen vergleichbar ist. Und das, ohne dass dafür Strom benötigt wird oder heiße Luft aus dem Gebäude abgeführt werden muss.
In diesen Tagen werden die letzten Details ausgearbeitet und das Einkaufszentrum Aupark bereitet sich auf die offizielle Eröffnung der Erweiterung vor, die für den 24. Oktober 2024 geplant ist.